[ku:L] Ticket Hotline

WhatsApp: 0664/86 00 300

Newsletter abonnieren

* Pflichtfelder


Die 11. Nacht des FADO - CARLOS LEITAO & Ensemble present Sara Paixão

Sa, 21.01.2023, 20.00 Uhr:
https://www.youtube.com/watch?v=VeIX_dTc36Y

Wir gehen mit unserer männlichen Stammbesetzung auch ins zweite Jahrzehnt dieser Konzertreise!
Der weibliche Gast, den uns Carlos diesmal vorstellt, ist die junge Fadista Sara Paixão, ein neuer Stern am Fado-Himmel. Geboren 1991 in Lissabon begann sie mit 16 dem FADO zu erliegen. Hin und her gerissen zwischen ihrem Brotberuf als Zahn-Hygienikerin und ihrer Leidenschaft, erarbeitete sie sich über die Jahre einen hervorragenden Ruf als Fado-Sängerin der alten Schule. Von den kleinsten Fado-Clubs sang sie sich buchstäblich empor, bis sie ihr Weg schließlich über das authentischste Fado-Haus Lissabons Senhor Vinho (Besitzerin ist die Fado-Legende Maria da Fé) bis in den "Olymp” der Szene, den "Clube de Fado” führte!

CARLOS LEITAO
wird seine neue, pure Fado-CD "Simples” - mit 10 Eigenkompositionen von gesamt 11 Fados - vorstellen, was einer Sensation gleichkommt, sind doch die meisten aktuell gesungenen Fados nur Wiedergaben bestehender Texte. Carlos bereichert somit das Repertoire an Fados mit zehn zeitgenössischen Kompositionen und vielleicht wird auch einer seiner Fados zum Klassiker. Die CD wurde ohne Kompromisse an moderne Strömungen in der klassischen Besetzung Konzertgitarre ( Luis Pontes & Carlos Leitao ), portugiesische Gitarre ( Bruno Chaveiro & Henrique Leitao ), sowie akkustischer Bass und Kontrabass (Carlos Menezes) aufgenommen.

CARLOS LEITAO
hatte in Portugal lange den Ruf eines höchst talentierten, verlässlichen und besonnenen Gitarristen, der gemeinsam mit seinem Bruder Henrique Leitao (portugiesische Gitarre) und ihrem engsten Freund Carlos Menezes (Akkustik-Bass) mit fast allen Fado-Größen der Szene arbeitete, bis er 2013 selbst das Album "Do Quarto” (aus dem Schlazimmer) als Fadista aufnahm, das zu den allerfeinsten Tondokumenten des Genres zählt. Mit seiner zweiten CD "Sala des Estar” (Wohnzimmer) und dem dritten Werk "Casa Vazia” (leeres Haus) gelang ihm endgültig der Durchbruch als Fadista, Gitarre spielt er nur noch auf unserer Tour!

Diese musikalische "Trilogie des Hauses” war bereits eine Besonderheit in der Szene, eine Fado-CD mit ausschließlich eigenen Kompositionen eines Künstlers gleicht aber fast einem Wunder. Wir dürfen gespannt sein!
Der anhaltende weltweite FADO-Boom bringt immer neue Namen hervor, die es verdienen auch gehört zu werden und es scheint, als ob es in Lissabon kein Ende an großen Talenten und zukünftigen Stars geben würde.

Carlos Leitao: Gesang & Viola (= Konzertgitarre)  Sara PaixãoGesang Henrique Leitao: Guitarra Portuguesa (= portugiesische Gitarre) Carlos Menezes: Baixo (= akkustischer Bass)


Die Geschichte
Fado ist weder Folklore noch Volksmusik, sondern Nationalheiligtum und Ausdruck des Seelenzustands der Portugiesen: der Saudade.




Die Ursprünge des Fado und auch der Name liegen in einem Tanzstil, der vornehmlich von afrikanischen Sklaven in Brasilien getanzt wurde. Um 1820, nachdem Napoleons Besetzung von Portugal mit Hilfe der Briten beendet werden konnte, und die Königsfamilie aus dem brasilianischen Exil zurückkehrte, wurde auch dieser Tanz von den Matrosen nach Lissabon importiert und entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer reinen Gesangsdarbietung, begleitet nur von einer klassischen spanischen Gitarre und einer Weiterentwicklung der "English Cister”.

Dieses englische Instrument mit seinem hellen Klang verbreitete sich ebenfalls um ca 1800 durch die englischen Käufer und Spediteure des Portweins! Mit weiteren Anleihen, so zb von der indischen Sitar wurde daraus die GUITARRA POTUGUESA!


Ab ca 1830 fanden Fado-Gesänge ihren Ausgang in kleinen portugiesischen Spelunken im damals düsteren und berüchtigten Hafenviertel Lissabons, der ALFAMA. Prostituierte, Tagelöhner, Schmuggler und Seeleute prägten das Bild der engen Gassen. Dazwischen Frauen, auf der Suche nach ihren nicht mehr zurückgekehrten Männern, die ihre ans Meer verlorenen Matrosen beweinten. Auch zur Auswanderung gezwungene Familien nahmen in der Alfama einen letzten Abschied von ihren Liebsten. So wundert es nicht, dass viele Lieder des Fado von Heimweh handeln, vom Abschied, von unglücklicher Liebe, Trauern um die gute alte Zeit und der Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Von der Alfama breiteten sich die Fado-Kneipen auf die Viertel Mouraria und Bairro Alto aus. (In allen drei Bezirken gibt es aktuell eine hohe Dichte an Tascas do Fado.)


Später vom diktatorischen Regime (1933 - 1974) vereinnahmt, galt der Fado lange Zeit als reaktionär - der großen Amalia Rodrigues gelang hier der Spagat einerseits dem Regime als ungefährlich zu erscheinen und andererseits zum Weltstar aufzusteigen und Fado erstmals weltweit bekannt zu machen. Von Künstlern wie Carlos do Carmo wurde er nach dem Sturz der Diktatur ab Mitte der 1970-er wiederbelebt und in die Welt hinausgetragen. Dass Fado vor allem eine Männer-Domäne war (und auch noch ist!) wird von unserer, nach schnell konsumierbaren Schönheiten fordernden Konsumgesellschaft gerne vergessen. Den weltweiten Siegeszug des Fado traten Mitte der 1990-er schließlich eine Armada an jungen Lissabonner Frauen und Männer an.

Tickets: via Whatsapp Tel 0664 8600300 oder telefonisch           
            oder an tickets@kultur.st 


Zurück